Das Thema

Immer wieder wird gesagt: «Die Landwirtschaft ist verantwortlich für die globale Erhitzung. Bäuerinnen und Bauern verschmutzen Gewässer und zerstören die Biodiversität.» Das stimmt so aber nicht. Die Lebensmittelproduktion ist zwar ein wesentlicher Treiber der Umwelt- und Klimaprobleme dieser Welt. Die Landwirtschaft ist aber auch ein wichtiger Teil der Lösung.
«Unser Bio-Haferdrink deckt das Kundenbedürfnis nach einer wirklich ökologischen und Schweizer Alternative zu Kuhmilch ab.»
Urs Marti, Biohof Hübeli Kallnach (BE)

Ausgangslage

Der Einsatz an Fremd-Energie in die Schweizer Landwirtschaft (54’000 Terajoule) ist gemäss Agroscope rund 2,5-mal so gross wie ihr Output in Form von Nahrungsenergie (22’000 TJ). Hier ist der Energieverbrauch für die vor- und nachgelagerten Prozesse noch nicht eingerechnet. Ein breiter Wandel hin zu nachhaltiger Landwirtschaft trägt nicht nur zu einer substanziellen Reduktion von Treibhausgasemissionen bei. Sie hat auch ein grosses Potential als CO2-Senke und viele weitere positive Effekte für Mensch und Umwelt. Bereits heute gibt es Bäuerinnen und Bauern, die weitgehend CO2-neutral oder gar klimapositiv wirtschaften.
«Wir lassen Ökosysteme entstehen und Böden regenerieren. So produzieren wir gesunde Lebensmittel, bringen Biodiversität zurück in Nutzflächen. Und machen die Landwirtschaft von einem grossen Emittenten zum netto Absorber von Klimagasen.»
Matthias Hollenstein, Slowgrow GmbH Mönchaltorf (ZH)

Klimawissen

Pflanzenkohle

Pflanzenkohle unterstützt als Futterzusatz die Tierverdauung und gelangt schliesslich als Nährstoffträger ins Feld. Die verkohlten Pflanzenteile fördern Bodenfruchtbarkeit, absorbieren und speichern Regenwasser und sind kaum abbaubar. Sie verbleiben über hunderte von Jahren im Boden! (vgl. regnerativ.ch: Wundermittel Pflanzenkohle)

Vielfalt überall

Biodiversität ist der Schlüssel für enkeltaugliche Landwirtschaft: Vielfalt auf den Wiesen und Äckern, über und im Boden. Durch die Abkehr von Monokulturen verbessert sich die Artenvielfalt, der Boden ist gesünder und reich an Humus. Die Anreicherung von Kohlenstoff in Form von Humus gehört zu den wenigen Klimaschutzmaßnahmen, die nicht nur Emissionen vermeiden, sondern diese sogar rückgängig machen können. (vgl. WWF: Umweltverträgliche Landwirtschaft)

Bäume auf die Felder

Agroforstsysteme könnten knapp 43% der heutigen Treibhausgasemissionen der europäischen Landwirtschaft kompensieren, würden sie auf 9% der kontinentalen Landwirtschaftsflächen etabliert. (vgl. Agroscope: Klimaschutz dank Agroforstwirtschaft)

Kohlenstoffpumpen

Pflanzen pumpen bis zu 80% des Zuckers, den sie über die Photosynthese aus CO2 und Sonnenenergie herstellen, durch die Wurzeln in den Boden. Zur grossen Freude der Bodenlebewesen, die sich mit Bodennährstoffen und Humusaufbau revanchieren. Durch eine intelligente Weidehaltung von Wiederkäuern kann so viel Kohlenstoff im Boden eingelagert werden.(vgl. regenerativ.ch)

Hafermilch statt Kuhmilch

Die Produktion von Hafermilch verbraucht im Vergleich zu Kuhmilch weniger Land, weniger Energie und verursacht weniger CO2. Hafer ist zudem resistent gegen Unkräuter. Gegenüber anderen Pflanzendrinks benötigt die Herstellung ausserdem weniger Wasser und der Regenwald darf stehen bleiben. (vgl. WWF: Ökobilanz von Kuhmilch und pflanzlichen Drinks)

Die Tierfrage

Zwar scheiden Kühe klimaschädigende Gase aus, sind aber für den Boden von Nutzen und damit nicht nur schlecht fürs Klima. Ihr Dung verbessert nämlich die Bodenfruchtbarkeit und fördert das Pflanzenwachstum sowie das Bodenleben. Der Boden speichert mehr Kohlenstoff. Deshalb bringen innovative Landwirt*innen bewusst Tiere auf die Felder. Diese Praktiken der regenerativen Landwirtschaft stossen zudem gegenüber konventioneller Landwirtschaft weniger klimaschädigendes Lachgas aus. (vgl. regenerativ.ch / SlowFood)
«Wir beweisen, dass innovative, unabhängige Landwirtschaft, auf Grundlage der natürlichen Kreisläufe langfristigen gesellschaftlichen Mehrwert bietet.»
Martin Jucker, Bächlihof Jona (SG)
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